1) Hallo Lukas. Du konntest am letzten Sonntag beim Eliterennen in Buschhütte an den Start gehen. Das Rennen ist der Frühjahrsklassiker unter den Triathleten mit namhaften Gewinnern bisher, wie Jan Frodeno, Sebastian Kienle, Faris Al-Sultan oder Lother Leder. Wie kam es dazu?
Aufgrund des gut besetzten Startfeldes aus Kurz- und Langdistanzprofis wollte ich mich der Herausforderung stellen und habe mich daher beim Organisator um einen Elitestartplatz beworben. Nachdem dann das Starterfeld auf 32 Eliteathleten erweitert wurde, konnte ich mich aufgrund meiner Ergebnisse aus den letzten Jahren für einen Startplatz im Profifeld qualifizieren.
2) Hast Du Dich speziell auf das Rennen vorbereitet bzw. wie lief Deine bisherige Vorbereitung?
Im Winter konnte ich mich einem Schwimmverein an meinem Studienort anschließen und habe daher die meiste Trainingszeit im Becken verbracht. Ab März habe ich mich dann wieder spezifischer für die anstehende Saison mit Rad- und Lauftraining vorbereitet. Da das Rennen in Buschhütten wie die meisten meiner Wettkämpfe eine Kurzdistanz ist, habe ich mich nicht speziell darauf vorbereitet, sondern mein normales Training absolviert.
3) Welche Strecken mussten absolviert werden? Wie war das Profil der Strecken?
Die Distanz war eine Kurzdistanz. Dabei musste zuerst 1km im Freibad geschwommen, anschließend 40km auf dem extra für das Rennen abgesperrtem Autobahnzubringer gefahren, und zuletzt knapp 10km in der Stadt Buschhütten gelaufen werden. Da der Radkurs auf der Autobahn war, war er dementsprechend flach und gerade. Auch die neun Laufrunden in der Stadt waren für eine schnelle Zeit ausgelegt.
4) Unser Leser interessiert es sicher, wie sich ein Eliterennen von den anderen Veranstaltungen unterscheidet?
Da am Sonntag Olympiastarter, Europameister und viele weitere namenhafte Sportler an der Startlinie standen, wurden viele Zuschauer und Fans angezogen, weshalb die Stimmung vor und während dem Rennen sehr hoch war. Das Renngeschehen unterscheidet sich auch von vielen anderen Veranstaltungen, da die Leistungsdichte sehr eng ist und sich somit einige Gruppen bilden die im erlaubten Windschattenabstand zusammenarbeiten und somit die Renndynamik deutlich verändern. Daher kann man sich in solchen Rennen nicht so sehr auf sich selbst konzentrieren, sondern muss sich der Gruppe anpassen, auch wenn man Zeitweise deutlich über oder unter seinen Bereichen fährt.
5) Wie ist Dein Fazit? Warst Du mit Deiner Leistung zufrieden?
Definitiv. Aufgrund des Starterfeldes hatte ich großen Respekt und auch etwas Sorge weit abgeschlagen das Ziel zu erreichen. Das es dann für den 16. Platz reichte, habe ich selbst nicht gedacht und kann daher mehr als zufrieden sein. Natürlich läuft beim ersten Rennen der Saison nicht immer alles optimal, da man immer erst mal ein bis zwei Wettkämpfe braucht, um Routine zu schaffen und die benötigte Rennhärte zu bekommen. Jedoch ging das am Sonntag ja aber allen so.
6) Was nimmst Du als Erfahrung aus dem Rennen mit?
Das ich weiterhin an meinen schwächeren Disziplinen dem Schwimmen und Laufen arbeiten muss, um ganz vorne mithalten zu können.
7) Wie ist Deine weitere Saisonplanung?
Kommendes Wochenende geht wieder der Ligabetrieb mit der Mannschaft von Arriba Göppersdorf los. Dort wollen wir uns in der Regionalliga gut behaupten, um in die 2.Bundesliga aufzusteigen. Daneben werde ich einige Kurzdistanzen machen, um dort weiter Erfahrung zu sammeln. Am Ende der Saison steht dann die erste Mitteldistanz an.
8) Hattest Du ein besonderes Erlebnis an diesem Tag?
Mein Highlight waren die Gespräche mit den Profis im Zielkanal. Vor allem das mit dem mehrmaligem Olympiateilnehmer und viertplatzierten 2016 in Rio Richard Murray hat mich sehr inspiriert.
9) Über welchen Themen hast Du Dich mit ihm ausgetauscht?
Mit Richard Murray habe ich über das Rennen und den Verlauf gesprochen. Da es auch eines seiner ersten Wettkämpfe mit Windschattenverbot war hat er erzählt, dass gerade das Radfahren für ihn schwierig war, da er zum einen kaum auf einem Zeitfahrrad trainiert und zum anderen es auch nicht gewohnt ist so lange eine bestimmte Leistung zu treten. Dort musste er auch die Spitzengruppe fahren lassen, da er nicht mitgekommen ist. Jedoch konnte er die verlorene Zeit beim Laufen durch die schnellste Laufzeit des Tages wieder ausgleichen. Er war vor allem aber froh am Sonntag seinen Wiedereinstieg im Triathlon gemacht zu haben, da er letztes Jahr mit schweren Gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte.
In der Mitte Lukas, links die Siegerin der Damen Rachel Klamer (NED) und rechts der im Text angesprochene Richard Murray 5. Platz (RSA)